CDU nennt Anstieg der politischen Kriminalität alarmierend

Voigt und Tiesler fordern zusätzliches Personal bei der Polizei

Der Anstieg der politisch motivierten Kriminalität im Freistaat sowohl von Links als auch von Rechts ist besorgniserregend. Das hat die CDU-Landtagsfraktion nach Veröffentlichung der Zahlen in Erfurt erklärt. Das sei nicht allein damit zu begründen, dass es ein Wahlkampfjahr gewesen sei. Wir beobachten generell ein politisch aufgeheiztes Klima, bei dem offenbar die Hemmschwellen sinken. Selbst im Landtag brachte das vergangene Jahr einen Höchststand an Ordnungsrufen. Die Verrohung der politischen Kultur, die sich im Bericht der politisch motivierten Straftaten etwa in Angriffen auf Wahlkreisbüros oder im Zerstören von Wahlplakaten manifestiert, dürfe nicht als eine legitime Form der politischen Auseinandersetzung hingenommen werden.

Gleichermaßen auffällig und besorgniserregend ist die deutlich gesunkene Aufklärungsquote in diesem Deliktbereich. Trotz fast 800 Straftaten mehr blieb die Zahl der ermittelten Tatverdächtigen nahezu konstant. Das zeigt: Wir brauchen mehr Ermittler bei Polizei und Verfassungsschutz, um den Verfolgungsdruck zu erhöhen, so die Forderung der CDU. Erhöht werden müsse der Verfolgungsdruck auch auf die linksextremistische Szene. Die „Politische motivierte Kriminalität links“ hat sich im vergangenen Jahr im Vergleich zu 2018 verdoppelt. Auch die Zahl der Gewaltdelikte ist mit einem Drittel deutlich angestiegen.

Die Entwicklung spiegelt sich laut den beiden Ostthüringer CDU-Abgeordneten Stephan Tiesler und Prof. Dr. Mario Voigt auch im Bereich der Landespolizeiinspektion Jena wider. „Hier liegt die Zahl der politisch motivierten Straftaten mit 455 so hoch wie nirgendwo sonst in Thüringen. Allein im Jahr 2019 ist sie von 372 noch einmal um mehr als 20 Prozent gestiegen“, so Mario Voigt. „Das ist weit mehr als eine politische Straftat pro Tag.“ Auch Stephan Tiesler forderte daher vom Thüringer Innenministerium deutlich mehr Polizisten für die Region.

Die Personalsituation der Thüringer Polizeiinspektionen und speziell der PI Saale-Holzland in Stadtroda ist derzeit auch Thema einer kleinen Anfrage von Stephan Tiesler an die Landesregierung, deren Antwort noch aussteht. „Die Polizei in Thüringen leistet eine wichtige Arbeit für die Gesellschaft. Zur Bewältigung ist hierfür eine vernünftige Ausrüstung, eine ausreichend gute Personalausstattung sowie eine vorausschauende Personalplanung nötig“, so der Abgeordnete Tiesler aus dem südlichen Saale-Holzland-Kreis.

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