Mein letztes Praktikum führte mich nach St. Gangloff zur EGV. Das Unternehmen ist spezialisiert auf die Logistik im Lebensmittelbereich. Durch Lagerleiter Jürgen Herrmann und seinem engagierten Team bekam ich innerhalb einer Schicht einen Einblick von der Eingangsbestellung über die Lagerhaltung bis hin zur Kommissionierung der Aufträge und Disposition der Fahrten. In jedem einzelnen Bereich des Unternehmens ist man mit den unterschiedlichsten Aufgaben gefordert und es kommt überall auf sorgsame und gewissenhafte Abarbeitung an. Ob beim Zusammenstellen der einzelnen Bestellungen im Lager, in welchen man sich von niedrigen Plus- bis zu 25 Grad Minustemperaruren je nach Produkt bewegt oder in der Tourenplanung, welche allein vom Standort in St. Gangloff im Umkreis von 200-300 km dutzende Einzeltouren planen muss.
Unter anderem konnte ich zwei Rollis selber mit den entsprechenden Produkten für eine Bestellung zusammenstellen und muss sagen das es schon eine gewisse Konzentration braucht um immer die richtigen Dinge aufzunehmen. Vielen lieben Dank für den interessanten Tag, die Eindrücke, aber auch für die vielen guten Gespräche am Rande.
Praktikum bei BCH Bau-Consult Hermsdorf
Anfang April schlüpfte ich wieder in die Rolle des Praktikanten. Bei der Firma BCH Bau-Consult Hermsdorf GmbH, einem Ingenieur- und Architekturbüro in Hermsdorf konnte ich in die vielfältigen Aufgaben von der ersten Kostenkalkulation eines Bauprojektes, über die sehr arbeitsintensive Bauplanung bis hin zur Kontrolle des im Bau befindlichen Objektes hineinschnuppern. Besonders von der zeitaufwendigen und filigranen Arbeit in der „Zeichenstube“ bin ich fasziniert. Hier wird am PC wirklich bis auf das kleinste Eisen im Beton alles detailliert eingearbeitet und das Gebäude in 3D entwickelt. Ich konnte selbst meine ersten Wände in ein Projekt einzeichen und mit entsprechenden Baustahlmatten ausstatten. Und beeindruckend ist im nächsten Schritt, wenn man die „kleinen“ Planungszeichnungen aus dem Rechner vor Augen hat und dann auf der Baustelle die tatsächlichen und wirklich riesigen Dimensionen auf einen einwirken. Vielen lieben Dank für die Möglichkeit auch in dieses Berufsfeld einen kleinen Einblick werfen zu dürfen, vielen Dank aber auch für die guten Gespräche am Rande.
Praktikum Winterdienst
Am 19. Januar 2024 habe ich mir im Rahmen meiner Praktikumsreihe einen Einblick in die Arbeit unseres Winterdienstes geholt. Zur Erklärung vielleicht vorab, wird dieser bei uns je nach Straßentyp vom jeweiligen der vier Eigentümer organisiert. Also von Bund, Land, Kreis oder der Gemeinde. Ich war gestern nun bei einer Schicht der Kreisstraßenmeisterei des SHK dabei, welche sich mit 16 Leuten und sechs Fahrzeugen im Zweischichtsystem um das rund 260 km lange Kreisstraßennetz im Saale-Holzland-Kreis kümmert. Und ich muss sagen, es ist schon eine andere Perspektive, wenn man einmal selbst aus dem Fahrerhaus eines Streufahrzeuges schaut und durch unseren Landkreis fährt. Hut ab vor den Fahrern und deren tägliche Leistung. Zum Teil engste Straßen, Autofahrer und Fußgänger die nur ihr eigenes Fortkommen interessiert oder geparkte Fahrzeuge abseits jeder Parkordnung konnten schon auf unserer Tour bei ansonsten besten Bedingungen zu regelrechten Hindernissen werden. Dies nun aber gepaart mit schlechter Sicht in der Nacht, durch Schneeflug, Eis und Dunkelheit sowie zugeschneite und vereiste Straßen sowie ein gewisser Zeitdruck weil ja jeder gern „seine“ Straßen schnellstmöglich geräumt haben möchte. Wirklich meinen absoluten Respekt vor den Männern des Winterdienstes wie Bernd Michaelis der dies nun auch schon seit weit über 30 Jahren macht. Vielen lieben Dank für die tiefen Einblicke in diesen Arbeitsalltag und natürlich sind auch wieder einige Gedanken und Fragen zur Lösungsfindung in mein Arbeitsbuch aufgenommen wurden.
Praktikum im ASB Senioren- und Pflegeheim in Hummelshain
Anfang Mai habe ich ein weiteres Praktikum, dieses Mal im ASB Senioren- und Pflegeheim in Hummelshain, durchgeführt. Da die Pflegebranche, wie ich finde zurecht im öffentlichen Fokus steht, wollte ich mir auch hier einen tieferen Einblick in diesen Alltag holen. In einer Frühschicht konnte ich miterleben, was es für eine Pflegefachkraft heißt, Senioren in den verschiedensten gesundheitlichen Umständen auf den Tag vorzubereiten. Von einem einfachen aber wichtigen Gespräch über kleinere Hilfestellungen bei der Morgentoilette bis hin zur kompletten Körperwäsche reicht die Bandbreite. Egal ob geistig fit oder dement, ob körperlich top oder bewegungstechnisch stark eingeschränkt, so vielseitig die Menschen, so vielseitig sind die Anforderungen die hier jeden Tag gestemmt werden müssen. Aber auch Medikamente verteilen und immer einen kritischen Blick auf den Gesundheitszustand der Bewohner haben gehören dazu, wie auch den Mittagstisch decken und das Essen austeilen. Und wenn all dies erledigt ist, müssen alle gesammelten Informationen natürlich auch noch im Rechner erfasst werden. Ich kann nach diesem Tag, in dem man sicher auch nur einen Teil der zu leistenden Arbeit sehen konnte, sagen, meinen vollen Respekt für die Arbeit die hier täglich geleistet wird. Vielen Dank für die Geduld mit mir und die vielen guten Gespräche. Ihr seit wirklich ein super Team.
Auch konnte ich einen kleinen Blick in die hausinterne Küche werfen, in welcher hunderte von Essen täglich zubereitet werden müssen. Aber dieser Bereich wird sicher bei einem späteren Praktikum noch einmal tiefer betrachtet.
Praktikum im Kindergarten Tranquilla Trampeltreu in Kahla
Am 20. März habe ich einen ganzen Tag als Praktikant im Kindergarten Tranquilla Trampeltreu in Kahla verbracht. Da hieß es beizeiten aufstehen, denn früh um sechs mussten die ersten Kinder in Empfang genommen werden. Vom Frühstück vorbereiten über eine kleine Sportstunde bis hin zum Vorlesen vor dem Mittagsschlaf konnte ich überall mitmachen. Als großer Höhepunkt stand aber das Programm der Friedensschule zur Winteraustreibung. Hier hieß es halb zehn zum Abmarsch bereit machen und mit dutzenden Kindern einen nicht ganz geräuschlosen Spaziergang zu absolvieren. Nach einem schönen Programm gemeinsam von Friedens- und Altstadtschule traten dann der Winter und der Frühling gegeneinander an. Zum Glück gewann der Frühling und die Strohschneeflocke konnte symbolisch abbrennen. Leider ist mein Tag wie im Fluge vergangen, was auch an den vielen aufgeweckten Kindern in der Löwengruppe gelegen hat. Vielen Dank an euch für die Zeit, an die Einrichtungsleiterin Frau Neubauer für den sehr gut organisierten Tag, sowie an Herrn Batz dem Geschäftsführer der AWO Saale-Holzland, für das ehrliche und direkte Gespräch im Anschluss.
Praktikum bei der Tridelta Weichferrite GmbH
Mein Februarpraktikum führte mich in die Tridelta Weichferrite GmbH nach Hermsdorf. In einer kompletten Frühschicht konnte ich in der Produktion den Weg von den verschiedenen Ausgangsmaterialen bis hin zum Endprodukt, sogenannte Ferritkörper, durchlaufen und selbst mit Hand anlegen. Ob in der „Masse“ wo aus den Grundsubstanzen in einem langen Prozess, das zum Pressen benötigte Pulver hergestellt wird, in der Presse, wo die Formen erzeugt werden, über den Brennprozess bis hin zum Schleifen, wo die Teile im Hundertstel Milimeterbereich versandfertig gemacht werden. Ein wirklich spannender und informativer Tag mit vielen Gespräche rund um die Produktion aber auch darüber hinaus. Vielen Dank an den Geschäftsführer Rico Wachs für die Einladung und Möglichkeit einen solchen Tag erleben zu dürfen aber vor allem an die Mitarbeiter, die den ganzen Tag Geduld mit mir hatten und einen solch super Einblick in ihre Arbeitswelt gegeben haben.
Praktikum bei Linimed
Zu meinem ersten diesjährigen Praktikum ging es um das Thema außerklinische Intensivpflege. Eine komplette Frühschicht konnte ich mich in die grüne Arbeitskleidung von Linimed werfen und das Aufgabenfeld einer Intensivpflegefachkraft kennen lernen. Mit viel Bereitschaft und Engagement wird sich hier um Patienten gekümmert, welche aus allen Altersklassen stammen. Von der Querschnittslähmung bis zu den Auswirkungen einer Thrombose sind aber auch die Ursachen sehr vielfältig um auf eine solche Hilfe angewiesen zu sein. Ich durfte mich beim Essen zubereiten, dem Waschen oder dem wichtigen Umlagern an diversen Handgriffen beteiligen und so ganz real meine eigenen Erfahrungen sammeln. Im Resultat lässt sich sagen, ein sehr facettenreicher nicht ganz einfacher und alltäglicher Job, mit sehr viel Verantwortung für das Gegenüber, was einem zu jeder Zeit den vollen Einsatz abverlangt. Ich durfte aber auch ein wirklich super motiviertes und angenehmes Team kennenlernen, welches füreinander einsteht und die tägliche Arbeit gemeinsam angeht. Absoluter Respekt und vielen lieben Dank für diesen Tag.
Hier noch ein schöner Artikel über mein Pflegepraktikum mit einem kleinen Interview: Bereichernder Perspektivwechsel für Landtagsabgeordneten Stephan Tiesler im Linimed-Pflegepraktikum in Jena Nord
Praktikum in der Roda-Werkstatt
Mein Oktober-Praktikum am Dienstag in der Roda-Werkstatt in Stadtroda gab mir ganz neue Einblicke in eine für mich bisher unbekannte Welt. Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen haben es in unserer Leistungsgesellschaft nicht gerade einfach. Viele wollen aber dennoch ihren Teil beitragen und nicht einfach nur zuhause rumsitzen oder müssen sich aufgrund ihrer schwierigen finanzieller Situation etwas hinzuverdienen. Das Stadtrodaer Rehabilitationszentrum ist genau ein solcher Ort, wo diese Menschen ihren Fähig- und Fertigkeiten entsprechend aktiv werden können. Ob im Bereich Holz, Metall, Elektronik oder Hauswirtschaft, vieles wird in der Einrichtung angeboten. Ich habe mir einen ganzen Tag Zeit genommen und in den einzelnen Bereichen mitgeholfen. Ob bei der Frühstücksausgabe die leckeren Spiegeleier herausgegeben, im Metallbereich Bohrlöcher gesenkt oder im Elektronikbereich Stecker an Kabeln befestigt. Ganz nebenbei konnte man viele intensive Gespräche mit den Arbeitern aber auch mit dem Personal führen. Vielen lieben Dank für diese Möglichkeit und die zahlreichen neuen Eindrücken.
Praktikum im AZAD Grill in Stadtroda
Am 20. Juni 2022 habe ich mich in ein neues Praktikumsabenteuer gestürtzt. Im AZAD Grill von Ali Azad Salmi in Stadtroda hieß es, alle Arbeiten in einem Dönerladen einmal selber machen. Vom Weißkraut schneiden, über Burger und Döner herstellen und bestellter Ware zum Kunden bringen, bis zur Königsdisziplin, dem Dönerfleisch schneiden, war es ein interessanter und spannender Tag. Die Temperaturen beim Fleisch von der Dönerrolle schneiden sind wirklich beachtlich und nicht zu unterschätzen. Meine Hochachtung, wenn man hier den ganzen Tag vor dem Grill stehen muss. Vielen Dank Bekir für diese Möglichkeit und für das TShirt. Es hat wirklich Spaß gemacht und vielen Dank auch an deine Jungs, die sich die Zeit für mich genommen haben, die einzelnen Handgriffe geduldig zu zeigen und zu erklären.
Praktikum in der Aufnahmestation F1 im Maßregelvollzug in Stadtroda
Es ist kurz vor sechzehn Uhr und ich habe meine Frühschicht auf der Station 1 in der Klinik für Forensische Psychiatrie in Stadtroda beendet. Es war ein wirklich aufregender und spannender Tag. Von der Dienstübergabe früh um sechs, über die Begleitung eines Ausganges, der Ausgabe des Mittagessens, einer Besprechungsrunde der Patienten bis zur Diebstübergabe an die Spätschicht konnte ich eine komplette Schicht an der Seite des Stationsleiters Michael Büchel aktiv miterleben. Viele Gespräche konnte ich mit den unterschiedlichsten Mitarbeitern führen und den abwechslungsreichen und mitunter nicht ganz einfachen Alltag auf Station kennenlernen. Als Resultat bin ich wirklich fasziniert von der absoluten Professionalität und dem zugleich fast familiären miteinander. Denn eines steht fest, hier zu arbeiten fordert dem Personal einiges ab. Danke auch dem ärztlichen Direktor Herrn Dr. Polzer und dem Pflegedirektor Herrn Weber der Asklepiosklinik für diese einmalige Möglichkeit und dem guten anschließenden Gespräch. Nicht zuletzt erweitert dieser Tag auch meine Sicht im Rahmen meiner Mitarbeit in der Strafvollzugskommission des Thüringer Landtages. Leider gibt es aufgrund der Sicherheitsbeschränkungen innerhalb der Maßregelvollzugsanstalt zu diesem Praktikum keine Bilder. Dafür viele gute Erinnerungen.
Was ein CDU-Landtagsabgeordneter inkognito im Massregelvollzug Stadtroda erlebte (OTZ, 10.05.2022)